GE-RM – Fokussierung auf Hochwasserrisikomanagement UND ökologische Gewässerentwicklung

Bei Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzepten (GE-RM) handelt es sich um übergeordnete, fachübergreifende flussraumbezogene Planungsinstrumente, die eine gesamtheitliche, sektorübergreifende Betrachtung aller gewässerrelevanten Aspekte ermöglicht. Konkret sollen Maßnahmen abgeleitet werden, um die gewässerspezifischen Ziele zu erreichen. Besonderer Fokus liegt hierbei auf der Minimierung des Hochwasserrisikos bei gleichzeitiger Einhaltung der gewässerökologischen Vorgaben und Zielsetzungen.

Bereits in der finalen Phase der Bearbeitung ist das GE-RM Pielach.

GE-RM Donau & Untere Traun

Auf Grundlage einer Vorstudie werden aktuell für den Donauabschnitt zwischen Kraftwerk Jochenstein bis Grein sowie an der Unteren Traun zwischen Wehranlage KW Kleinmünchen und Mündung in die Donau von RIOCOM und TB Zauner GmbH die umfassenden Datengrundlagen gesichtet, aufbereitet und die Bestandsaufnahme finalisiert.

Bezogen auf den Feststoffhaushalt ist die Donau in diesem Abschnitt insofern außergewöhnlich, als dass es kaum Geschiebetransport in der betrachteten Staustrecke gibt. Der Hauptfokus liegt hier auf dem Schwebstofftransport bzw. der Sedimentation in Stauräumen und der Remobilisierung bei Hochwasserereignissen.

Highlights dieses GE-RM werden die Erstellung eines Gewässerpflegekonzeptes sowie ein umfassender Partizipationsprozess am größten Fluss Österreichs sein.

Der Projektabschluss ist mit November 2021 geplant.

GE-RM Enns

Das Bearbeitungsgebiet an der Enns umfasst das gesamte Einzugsgebiet in der Steiermark, von Mandling bis Altenmarkt bei St. Gallen.

Im Zuge der aktuell laufenden Bestandsanalyse stieß RIOCOM zusammen mit blattfisch e.U. rasch auf die zahlreichen einzugsgebietsspezifischen Besonderheiten der Enns, wie z.B.:

  • Geologie: Grenze von Kalkalpen zu Zentralalpen, Durchbruch durch das Gesäuse (unterschiedliche Flusstypen) u.a.
  • Naturschutz: Nationalpark Gesäuse, Naturschutzgebiete, Natura-2000 Gebiete usw.
  • Anthropogene Nutzungsansprüche: Wintertourismus (Wasserentnahme zur Beschneiung), Landwirtschaft (ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Enns massiv verkürzt und hart verbaut) sowie der Energiewirtschaft (Kraftwerksketten) usw.

Diese vielfältigen Rahmenbedingungen und Ansprüche, die an das Gewässer Enns gestellt werden, verdeutlichen eindrucksvoll die Chancen, die sich durch die übergeordnete integrative Betrachtungsweise des GE-RM Enns ergeben.

RIOCOM ist stolz nun insgesamt drei dieser Pilotprojekte zur Erstellung eines GE-RM federführend zu bearbeiten!