Visdom stärkt internationalen Hochwasserschutz an Donau und March

Im österreichisch-slowakischen Grenzbereich ist die Länderkooperation eine wichtige Grundlage des Hochwasserschutzes. Die Simulationssoftware Visdom wurde dabei für die hydrodynamische 2D-Modellierung der March- und Donauregion eingesetzt, um eine wichtige Grundlage zur Verbesserung der Maßnahmen gegen Flusshochwasser in der Slowakei zu schaffen.

Der aktuelle Sommer brachte Extremwetter und Hochwasser für viele Länder. Besonders Deutschland, aber auch Österreich und die Slowakei waren von zerstörerischen Wassermassen betroffen. Das ist kein Einzelereignis, denn extreme Wetterereignisse wie große Hitze oder Starkregen nehmen aufgrund des klimabedingten Wandels stärker zu. Mit jedem Grad Erwärmung kann die Luft sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen und auch wieder abregnen. Das wird in Zukunft zu häufiger vorkommenden Überflutungen führen. Umso wichtiger ist es, früh genug mit dem Katastrophenschutz anzusetzen.

Das effektivste Werkzeug im Kampf gegen die Wassermassen ist die effiziente Vorsorge: die digitale Simulation von Regen- und Hochwasserereignissen hilft am besten, um Schwachstellen zu erkennen. Im Interreg-Projekt „ProDaM – Protect Danube and Morava“ setzten die Projektpartner Riocom, AFRY und VUVH im Auftrag von Viadonau, Land Niederösterreich und der staatlichen slowakischen Wasserwirtschaftsamt (SVP) die hydrodynamische 2D-Modellierung des March- und Donaugebietes um. Dies war die Grundlage zur Optimierung des gemeinsamen Hochwasserschutzsystems an den österreichisch-slowakischen Grenzgewässern March und Donau.

Auf Basis eines Laserscans (1m x 1m) des Geländes wurde ein digitaler Zwilling der Region erstellt, mit dem die hydrodynamischen, numerischen Szenarien mithilfe der von VRVis entwickelten interaktiven Simulations- und Visualisierungssoftware Visdom durchgespielt wurden. Durch Simulationen von extremen Überlastereignissen, wie beispielsweise einem fiktiven Dammbruch am slowakischen March-Hochwasserschutzdamm nördlich der Ortschaft Moravsky Sväti Jan, wurden auch die im Hinterland angesetzten Abflüsse digital auf ihre Standhaftigkeit getestet. Die Visualisierung der Abflussverhältnisse liefert eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schutzmaßnahmen.

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